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Kontakt

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Die Operation

Die Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP) setzt sich aus einer Pfanne, einer Pfannenschale (Inlay) und dem Schaft zusammen. Auf dem Schaft ist ein austauschbarer Kopf als Bindeglied zur Pfanne angebracht.

Sofern möglich wird bei der Erstimplantation einer Hüft-TEP eine minimalinvasive Operationstechnik gewählt. Hierzu wird ein ca. 10–12 cm langer Hautschnitt auf der Außenseite des zu operierenden Hüftgelenks angelegt.
 
Durch den minimalinvasiven Zugang wird das tieferliegende Gewebe (Muskeln und Sehnen) geschont, da zum Zugang zum Hüftgelenk die Muskeln nicht durchtrennt, sondern lediglich auseinandergeschoben werden. Dies gewährleistet nach der Operation eine rasche Mobilisation und einen verbesserten Verrenkungsschutz.
Der wesentliche Vorteil des minimalinvasiven Zugangs ist die Schonung der tiefliegenden Weichteile und nicht der kleinere Hautschnitt. Bei der Verwendung des minimalinvasiven Operationsverfahrens sind spezielle Instrumente zur Implantation des künstlichen Hüftgelenks nötig.

In einigen Fällen ist die Verwendung eines minimalinvasiven Zugangs nicht möglich. Hierzu gehört beispielsweise der Gelenkverschleiß nach hüftgelenksnahem Oberschenkelbruch mit einliegenden Metallteilen, aber auch der sehr kräftig entwickelte Weichteilmantel.

Welche Prothese – zementiert oder unzementiert?

Die Prothesenpfanne und der Prothesenschaft der TEP können zementiert oder unzementiert eingebracht werden. Auch bei eingeschränkter Knochendichte kann oft noch eine zuverlässige zementfreie Verankerung der Hüftpfanne gelingen. Der Schaft wird dann mit Zement verankert, um trotzdem direkt nach der Operation eine Vollbelastung erreichen zu können. In diesen Fällen spricht man von einer teilzementierten Prothese (Hybrid). Der Anteil der rein unzementierten Versorgung ist über die Jahre angestiegen und liegt mittlerweile bei > 70%. Ein wichtiger Vorteil dieser Operationstechnik ist der erleichterte Eingriff im Fall einer nötig werdenden Wechseloperation. Voraussetzung für die unzementierte Versorgung ist stets die gute Knochenqualität. Welche Prothese für den individuellen Patienten am besten geeignet ist, wir in einem gemeinsamen Gespräch erörtert.

Bei genügender Knochenqualtität stellt die unzementierte Implantationstechnik bis zum 70. Lebensjahr den Regelfall dar. Im Einzelfall spricht aber auch nichts dagegen, auch bei über 70-jährigen Patienten die Prothese zementfrei zu verankern.

Die Standzeit, das heißt der Zeitraum bis zu einer ggf. erforderlichen Wechseloperation, ist für den Patienten bis zum 70. Lebensjahr in zementfreier Technik etwas günstiger als für den zementierte Prothese. Ab dem 70. – 75. Lebensjahr zeigen sich die Standzeiten in den verschiedenen Versorgungstechniken identisch.

Seit einigen Jahren wird immer häufiger die Kurzschaftprothese implantiert. Wie es der Name bereits angibt ist Hauptmerkmal dieses Prothesentyps das auf der Oberschenkelseite im Vergleich zur herkömmlichen Standardtechnik ein deutlich kürzerer Prothesenschaft implantiert wird. Ein wesentlicher Vorteil hierbei ist die knochensparende Operationstechnik, da im Falle der ggf. erforderlichen Wechseloperation im betroffenen Oberschenkelknochen nahezu Knochenverhältnisse vorliegen wie zum Zeitpunkt der prothetischen Erstversorgung. Wesentliche Bedingungen für den Einsatz einer Kurzschaftprothese ist eine gute Knochenqualität. Zielgruppe für eine Versorgung mit diesem Prothesentyp ist der eher jüngere Patient bis zum 65. Lebensjahr.