Adipositastherapie – Was ist Adipositas?
Adipositas, (im Volksmund Fettleibigkeit) umgangssprachlich auch Fettsucht, ist eine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit mit starkem Übergewicht. Diese ist gekennzeichnet durch eine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit krankhaften Auswirkungen.
Krankhaftes Übergewicht wird von vielfältigen Folgekrankheiten begleitet:
- Hoher Blutdruck
- Gelenkprobleme
- Diabetes Typ 2
- Herzerkrankungen
- Gicht, Gelenkverschluss
- Arteriosklerose
- Soziale und psychische Einschränkungen
- PCO-Syndrom/primäre Sterilität
- Schlafapnoesyndrom
- •Umwandlungs- und Folgeoperationen nach bereits erfolgter Erstoperation
Die Ursachen von Adipositas sind sehr vielfältig.
Um Ihren individuellen Ausweg zu finden,
machen wir uns für Sie stark!
Adipositas-Zentrum NRW
Das Adipositas-Zentrum NRW ist ein gemeinsames Zentrum des Evangelischen Verbundes Augusta Ruhr gGmbH.
Die beiden evangelischen Träger kooperieren seit vielen Jahren erfolgreich im Adipositas-Zentrum NRW und setzen ihre gemeinsamen medizinischen Kompetenzen ein, um Betroffene bei starkem Übergewicht nachhaltig zu unterstützen.
Ohne eine professionelle Behandlung von Adipositas kann es zu schweren Begleiterkrankungen, wie Bluthochdruck und Zuckerkrankheit, führen. Diese auf längere Sicht lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen dauerhaft abzuwenden, ist das Ziel jeder Adipositastherapie.
Alle unsere hoch spezialisierten Partner bringen ihre Kompetenzen in diese Kooperation ein, um Ihnen beim Kampf gegen das Übergewicht zu helfen.
Im Evangelischen Krankenhaus Herne werden konservative und chirurgische Verfahren eingesetzt, die individuell auf die Bedürfnisse von Patient*innen abgestimmt sind.
Eine Operation allein kann nicht zu einer zuverlässigen und langfristigen Gewichtsabnahme führen, ohne dass eine Mitarbeit der Betroffenen und eine Mitbetreuung durch Ernährungsberatung, Psycholog*innen und Ärzt*innen erfolgt.
Wenn Sie für eine Operation in Frage kommen, gehen wir folgendermaßen vor:
Erstgespräch: Dieser Termin dient zu ersten Beratung und Planung des weiteren Vorgehens. In der Regel steht vor einer Operation ein 6-monatiges Programm aus Ernährungstherapie und Bewegungstherapie, weiterhin ist eine psychologische Einschätzung sinnvoll, um z.B. schwerwiegende Essstörungen auszuschließen. Im Anschluss an das Erstgespräch werden sich unsere Adipositas-Koordinatorinnen mit Ihnen in Verbindung setzen, um Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Ernährungstherapeut*innen sowie Psycholog*innen zu vermitteln.
Bestätigungsgespräch: An einem weiteren Termin nach Abschluss der Ernährungstherapie besprechen wir mit Ihnen die Ergebnisse der vorbereitenden Maßnahmen, ob eine Operation in Frage kommt, und welches OP-Verfahren für Sie geeignet ist. Dann folgt die Terminvereinbarung für die Operation.
OP-Vorbereitung: Wenige Tage vor der Operation erfolgt die Aufklärung für die Operation und für eine Magenspiegelung, eine Blutentnahme und das Gespräch mit dem Narkosearzt, ggf. werden weitere vorbereitende Untersuchungen geplant.
Operation: Sie werden stationär aufgenommen und die OP in der Regel am Aufnahmetag durchgeführt. Nach der Operation verbleiben Sie etwa 3 – 4 Tage stationär im Krankenhaus.
Nachsorge: Wir vereinbaren mit Ihnen weitere regelmäßige Termine zur Nachsorge in unserer Ambulanz. Wichtig sind auch Kontrollen der Blutwerte durch den Hausarzt, entsprechende Empfehlungen werden im Entlassbrief vermerkt.
OP-Verfahren
Die Operationen werden in Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt, so dass kein großer Schnitt am Bauch erfolgt. Beide Operationen führen dazu, dass das Übergewicht um bis zu 80 % reduziert werden kann, dies geschieht einerseits über die verminderte Nahrungsaufnahme durch den verkleinerten Magen, aber auch über komplexe hormonelle Mechanismen, die unter anderem zu einem verringerten Hungergefühl beitragen.
Der Magenbypass
Beim Magenbypass wird ein kleiner Vormagen gebildet, der direkt mit dem Dünndarm verbunden wird. Dies führt zu einer verminderten Nahrungsaufnahme und damit zu einer schnellen Abnahme.
Vorteile
- In Studien etwas bessere Wirkung auf eine Diabetes-Erkrankung als der Schlauchmagen
- Refluxbeschwerden (Sodbrennen) treten nach der Operation nicht (mehr) auf
Nachteile
- Der Restmagen ist einer Endoskopie (z.B. der Gallenwege) nicht mehr zugänglich
- Etwas höheres Risiko für Vitamin- und Mineralstoffmangel nach der Operation im Vergleich zum Schlauchmagen
Der Schlauchmagen
Durch die Entfernung eines größeren Teiles des Magens entsteht der Schlauchmagen.
Dadurch wird ein schnelleres Sättigungsgefühl und Appetitreduktion erreicht.
Vorteile
- Weniger anatomische Veränderungen und eine kürzere OP-Dauer
- Endoskopische Untersuchungen der Gallenwege sind noch möglich
- Eine Umwandlung in einen Magenbypass ist nachträglich noch möglich
Nachteile
- Refluxbeschwerden können verstärkt werden oder neu auftreten
- Im Verlauf von einigen Jahren nach der Operation kann sich der Schlauchmagen wieder etwas ausdehnen und eine leichte Gewichtszunahme vom geringsten postoperativen Gewicht eintreten
- Informationen und Aufklärung über konservative und chirurgische Maßnahmen zur Bekämpfung von krankhaftem Übergewicht • Erfahrungsaustausch in Selbsthilfegruppen • Ernährungsberatung
- Beratung und Vorträge durch Fachpersonal
- Psychologen
- Chirurgen
- Plastische Chirurgen
- Unterstützung bei der optimalen Auswahl von Ärzten und Kliniken bei der Nachsorge
- Reha-Sport XXL
Die Selbsthilfegruppe trifft sich an jedem 1. Donnerstag im Monat.
Veranstaltungsort
Evangelisches Krankenhaus Herne
Wiescherstr. 24
44623 Herne
Leitung Adipositaszentrum
Prof. Dr. med. Chris Braumann
Chirurgischer Direktor
Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie
Zusatzbezeichnung spezielle Viszeralchirurgie und Proktologie
Dr. med. Hans-Bernhard Lüdeke
Oberarzt Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie
Dr. med. Marianne Fuchs
Oberärztin
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie
Kontakt
Susanne Hofmann
Fachkoordinatorin Adipositas
02323.498-2979