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Zertifikat für Neurologie

| News Herne

Die Neurologie am EvK Herne qualifiziert sich als „Comprehensive Stroke Unit“

Als erstes nicht-universitäres Haus in Nordrhein-Westfalen erhält die Klinik für Neurologie, Schlaganfallmedizin und klinische Neurophysiologie am Evangelischen Krankenhaus Herne das Zertifikat „Comprehensive Stroke Unit“. Chefarzt Prof. Dr. Christos Krogias: „Damit haben wir den Qualitätsnachweis für die Behandlung von Schlaganfällen sowohl für die Akutphase als auch für die wichtige Phase danach erhalten.“ Neben dem EvK Herne gibt es in NRW nur drei Universitätskliniken mit dem Zertifikat „Comprehensive Stroke Unit“.

Seit 30 Jahren ist das EvK spezialisiert auf die Akutversorgung von Schlaganfallpatient*innen. Eine schnelle Diagnostik, die Möglichkeit einer Lysebehandlung, um das durch den Schlaganfall verursachte Blutgerinnsel in der Hirnarterie aufzulösen, eine 24-stündige Monitorüberwachung und mehrmals täglich stattfindende Visiten sind das Qualitätsmerkmal für die Versorgung in einer zertifizierten Stroke Unit. Neuerdings ist auch die mechanische Thrombektomie hinzugekommen – die Wiedereröffnung eines Verschlusses der großen hirnversorgenden Arterien.

Mit der Erweiterung zur Comprehensive Stroke Unit kommt zur zertifizierten Behandlung in der Akutphase nun auch die qualifizierte Therapie in der ebenso wichtigen Zeit bis zur Rehabilitation hinzu. Das bedeutet, dass die Behandlung in der Hand eines einzigen Teams liegt. Es ist nach der Monitorphase kein Wechsel auf eine andere Station erforderlich. Die Erkrankten und ihre Angehörigen haben von Beginn des Klinikaufenthaltes bis zur Entlassung dieselben Ansprechpartner*innen. Das gilt für alle Bereiche – Medizin, Pflege und Therapie. Das fördert das Vertrauen und den Informationsaustausch zwischen den Betroffenen und dem Team. „Die Postakutphase ist für die Patientinnen und Patienten genauso wichtig, wie die Akutversorgung. Denn den Betroffenen wird oftmals erst nach etwa drei Tagen bewusst, was der Schlaganfall für sie und ihr weiteres Leben bedeutet. Deshalb müssen wir auch diese Zeit so optimal wie möglich gestalten“, betont Prof. Dr. Krogias.

In der Neurologie des EvK werden jährlich etwa 700 Schlaganfallpatient*innen versorgt. Wichtigstes Ziel ist es, Folgeerscheinungen zu verhindern oder zu mindern. Deshalb gehört neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung eine frühzeitige krankengymnastische, logopädische und ergotherapeutische Behandlung zum Therapiekonzept. Unterstützung bei der Anschlussbehandlung oder bei der Beschaffung von Hilfsmitteln, die nach der Entlassung ins häusliche Umfeld benötigt werden, bietet die Sozialberatung und das Case-Management des EvK. Im Rahmen der überregionalen Ultraschall-Ambulanz können ambulante Nachsorge-Termine erfolgen.