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Diabeteszentrum

Unser Diabeteszentrum ist eine von der DDG anerkannte Behandlungseinrichtung für Patient*innen mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus mit diabetesspezifischem Qualitätsmanagement. Bereits seit 1983 ist das Evangelische Krankenhaus Herne auf die stationäre und ambulante Versorgung von Menschen mit Diabetes spezialisiert.

Eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen diabetologischen Schwerpunktpraxen besteht im Diabetes- und Stoffwechselzentrum Herne e.V. seit vielen Jahren.

Behandlungsspektrum

Für Behandlungsprobleme, die ambulant nicht optimal gelöst werden können, bieten wir unsere diabetologische Kompetenz im Rahmen eines stationären Aufenthaltes an. Um Ihnen ein interessantes und vielfältiges Angebot an Schulungen mit aktuellen und fundierten Inhalten präsentieren zu können, sind die Diabetesteammitglieder regelmäßig auf Fortbildungen und diabetesspezifischen Kongressen.

 

  • Ersteinstellung bei Typ 1 Diabetes mit akuter Stoffwechsel-Entgleisung
  • Ersteinstellung bei Typ 2 Diabetes mit Komplikationen, insbesondere bei Unerreichbarkeit einer diabetologischen
  • Schwerpunktpraxis
  • Therapieverbesserung bei Auftreten eines Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) oder bei Frauen mit bestehendem Typ 1 Diabetes (auch ambulant möglich über die endokrinologisch - diabetologische Ambulanz)
  • Insulinpumpenbehandlung (Neueinstellung, bzw. Therapieverbesserung)
  • Behandlung des diabetischen Fußsyndroms ab Wagner-Stadium 2 B
  • Behandlung von häufigen Hypoglykämien (Unterzuckerung), insbesondere nächtlich
  • Menschen mit langjährigem Insulin behandelten Diabetes und Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen
  • Weniger bekannte Folge- oder Begleiterkrankungen am Magen-Darm-Trakt, die Magenentleerungsstörung, die einer speziellen Ernährungsberatung und Insulinanpassung bedarf
  • Patient*innen mit Diabetes mellitus und ausgeprägter Seh- und Hörbehinderung
  • Psychosoziale Probleme, die begleitende Beratung notwendig machen

Ernährung- und Tabletteneinstellung

Typ 2 Diabetes ist eine Erkrankung, bei der zunächst weniger der Mangel an Insulin im Vordergrund steht. Vielmehr kommt es infolge einer erblichen Veranlagung, gefördert durch Übergewicht und Bewegungsmangel, zu einer Insulinresistenz. Das bedeutet vor allem: die Zellen werden unempfindlich für Insulin, sodass das Hormon den Zucker nicht mehr einschleusen kann. Deshalb steigt der Blutzuckerspiegel. Um die Insulinresistenz zu überwinden, produziert die Bauchspeicheldrüse zunächst mehr Insulin. Im Laufe der Jahre lässt die Insulinproduktion jedoch nach, die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse erschöpfen sich und der Blutzuckerspiegel steigt.
Den Menschen wird zuerst die Umstellung des Lebensstils in Richtung auf eine Gewichtsabnahme und regelmäßige Bewegung empfohlen. Außerdem helfen Tabletten, die Insulinwirkung zu verbessern oder die Insulinausschüttung anzuregen. 

Dauer der Ernährungs- und Tablettenschulung: 
5 Tage vormittags, Montag – Freitag,
1. Etage, Raum 103

ICT (intensivierte konventionelle Insulintherapie)

Für Menschen mit Typ 1 Diabetes ist die ICT (auch Basis-Bolus-Therapie genannt) fast immer die Therapie der Wahl.
Aber auch Menschen mit Typ 2 Diabetes, deren eigene Insulinsekretion mit fortschreitender Erkrankung weitgehend erloschen ist und die Wirkung der Tabletten nicht mehr ausreicht, ist eine ICT sinnvoll.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine ICT durchzuführen, doch leiten sich alle Varianten von einem Grundschema ab: die natürliche Insulinausschüttung der gesunden Bauchspeicheldrüse soll nachgeahmt werden.

Dauer der ICT-Schulung: 
5 Tage, Montag – Freitag, 
1. Etage, Raum 103

 

ICT – Aufbauschulung

Besteht der Typ 1 oder Typ 2 Diabetes länger, die Betroffenen beherrschen die ICT-Grundregeln und trotzdem verläuft die Therapie nicht optimal, so bietet sich eine ICT-Aufbauschulung an. Hier empfiehlt es sich, die individuellen Lebensumstände und bestehende Motivationsprobleme stärker zu berücksichtigen und die Gestaltung der Schulungsinhalte zusammen mit den Teilnehmenden darauf abzustimmen.

Dauer der ICT-Aufbauschulung: 
4 Tage, Dienstag – Freitag, 
1. Etage, Raum 103

 

Insulin-Pumpenschulung

Die Insulingabe mit einer Insulinpumpe ist eine andere Form der intensivierten Insulintherapie. Dennoch gibt es Einiges, was sich von der Therapie mit einem Pen unterscheidet. Durch eine individuell zu programmierende Basalrate kann die Therapie optimal an die Bedürfnisse des Pumpenträgers angepasst werden. Somit verbessert das Schulungsprogramm den HbA1c-Wert, reduziert die Zahl schwerer Hypoglykämien und verringert Blutzuckerschwankungen. 

Dauer der Pumpenschulung: 
5 Tage, Montag – Freitag, 
1. Etage, Raum 103

Insulinpumpen-Aufbauschulung: 
3 Tage, Mittwoch – Freitag, 
1. Etage, Raum 103

 

BGAT (Blut-Glukose-Wahrnehmungs-Training)

Es ist ein schwieriger Balanceakt, Insulindosierungen auf Nahrungsaufnahme und körperliche Betätigung abzustimmen. Zu hohe Insulindosierung, sportliche Betätigung oder zu wenig Nahrung können zu einer Unterzuckerung führen. Menschen mit Diabetes und langjähriger Insulintherapie sind manchmal nicht dazu in der Lage, Anzeichen der Unterzuckerung rechtzeitig zu erkennen und sich selbst aus der Unterzuckerung herauszuhelfen. Das BGAT-Programm befähigt Menschen mit Diabetes, schwere Unterzuckerungen durch ein intensives Training vermeiden zu lernen, um die oft sehr eingeschränkte Lebensqualität deutlich zu steigern.

Dauer des BGAT-Trainings:
9 mal eine Doppelstunde pro Woche an einem festgelegten Wochentag und Uhrzeit,
1. Etage, Raum 103

 

Barfuß-Schulung – „Den Füßen zuliebe“

Viele Menschen schenken ihren Füßen nicht genügend Aufmerksamkeit. Die Folgen dieser Haltung können bei neuropathischen Fußerkrankungen schwere Komplikationen nach sich ziehen. Die Schulung gibt Anregungen zum selbstbestimmten Lernen der geeigneten Fußpflege- und Fußschutzmaßnahmen.
Als allgemeines Motto soll in den Schulungen gelten:
„Menschen für ihre Füße begeistern, anstatt die Füße als lästige Anhängsel zu betrachten, die man zu allem Überfluss auch noch pflegen muss.“

Dauer der Barfuß-Schulung:
2 Doppelstunden pro Woche an festgelegten Wochentagen und Uhrzeit,
1. Etage, Raum 103

Zu allen Schulungen sind Angehörige herzlich willkommen!

Erste Informationen erhalten Sie durch die Diabetesberaterinnen unter Telefon 02323.498-0 (Zentrale Nummer - bitte durchstellen lassen).

Amputation? Nein, Danke!

Dieser Titel des Buches von Prof. Dr. Ernst Chantelau und Prof. Dr. Max Spraul ist zu unserem Motto geworden.

Gerade Menschen mit Diabetes sollten gut auf ihre Füße acht geben, besonders dann, wenn eine Nervenfunktionsstörung mit Erlöschen von Schmerz- und Temperaturempfinden festgestellt wurde. Fußerkrankungen können Wunden an den Füßen verursachen, die professionell behandelt werden müssen, und unter Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände die größtmögliche Lebensqualität erhalten sollen.

Im Rahmen der Fußambulanz ist eine wund- und schuhtechnische Versorgung (auch andere Hilfsmittel) möglich bei Patient*innen, die wegen einer Wund- oder Gefäßproblematik bei uns stationär waren. Diese können von uns ambulant nach stationärem Aufenthalt versorgt werden.

Wenn Sie schlecht heilende Wunden, trockene Fußhaut, Schwielenbildung, taubes Gefühl und Ameisenkribbeln oder gar keine Schmerzen an den Füßen verspüren, beraten wir Sie gern.

Ambulante Fußversorgung:

Terminvergabe durch die Diabetesberaterinnen unter Telefon 02323.498-0 (Zentrale Rufnummer - bitte durchstellen lassen).

In dringenden Fällen individuelle Absprache nach vorherigem Anruf!

In den letzten Jahren hat sich die kontinuierliche Glukosemessung zu einem wichtigen Bestandteil der modernen Diabetologie entwickelt.

Bisherige Studien und klinische Erfahrungsberichte dokumentieren den großen Vorteil des zusätzlichen Informationsgewinns über punktuelle Blutzuckerprofile bzw. den HbA1c-Wert hinaus. Das große Potential liegt in dem Erkennen von unbemerkten Unter- bzw. Überzuckerungen, insbesondere im Nachtverlauf. Die Erfassung der realen Schwankungen des Blutzuckerspiegels über einen längeren Zeitraum liefert der Ärztin/dem Arzt eine fundiertere Basis für die Erarbeitung eines Therapieplans. Nachweislich ermöglicht eine problemorientierte Therapieanpassung eine Verbesserung des HbA1c-Wertes und damit der langfristigen Einstellungsqualität.

Bei uns besteht die Möglichkeit der kontinuierlichen Blutzuckermessung mit dem I - Pro 2.

Verwendungszweck:

  • Diagnostik der Häufigkeit und Dauer von Unterzuckerungen
  • Reduktion von Unterzuckerungen
  • Redukltion von postprandialen Überzuckerungen (nach dem Essen)
  • Verbesserung des HbA1c-Werts
  • Erfassung von glykämischen Parametern (z.B. Variabilität), die den HbA1c ergänzen

Team Diabeteszentrum

Hildegard Barth

Diätassistentin
Fon 02323.498-2455

Brigitte Höffelmann

Diätassistentin
Diätküchenleiterin DGE 
Fon 02323.498-2455

Pia Tewes

Diabetesberaterin DDG
Fon 02323.498-0 (Zentrale) 
oder 02323.498-2191

Ursula Welp-Overmann

Diabetesassistentin DDG 
Fon 02323.498-0 (Zentrale) 
oder 02323.498-2191 

Birgit Springkämper

Diabetesberaterin DDG
Wundexpertin ICW
Fon 02323.498-0 (Zentrale) oder 02323.498-2191

Konzept

Um gut mit Diabetes leben zu können, schafft das eigene Wissen über die Erkrankung Sicherheit und hilft dabei, die Therapie zu verstehen. Sehen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt als Partner*in, mit der/dem Sie gemeinsam Wege finden, die richtige Therapie für Ihren individuellen Bedarf festzulegen. Durch Beratung, Betreuung und Schulung durch unsere Diabetesberaterinnen und Diätassistentinnen finden Sie Unterstützung, diabetesspezifische Probleme im Alltag selbst lösen zu können und Ihr Leben aktiv neu zu gestalten.

Jederzeit und individuell

Sie wünschen sich Flexibilität in Beruf und Freizeit, die Möglichkeit, nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen körperlich aktiv zu sein und nach Ihren Vorstellungen zu essen?
Bei dem Konzept, das wir für Sie entwickeln, stehen eine gute Lebensqualität, individuell möglichst normale Blutzuckereinstellung ohne schwere Unterzuckerungen sowie eine gute Blutdruckeinstellung im Vordergrund.

Ganzheitlich

Das heißt, dass wir immer den ganzen Menschen im Blick behalten. Mit Hilfe unterschiedlicher Therapieformen unter Zugrundelegung der Therapierichtlinien der Deutschen Diabetesgesellschaft lernen Sie die Grundlagen der Stoffwechselstörung im Rahmen von speziellen Schulungsangeboten kennen. Dies ermöglicht Ihnen die selbstständige Durchführung der Therapie im Alltag und die Anpassung an Ihre individuellen Bedürfnisse.
Unsere unterschiedlichen Fachabteilungen führen Untersuchungen bezüglich aller Folgeerkrankungen durch und beraten Sie hinsichtlich spezieller Therapiemaßnahmen.
Die enge Verzahnung mit der ortsansässigen diabetologischen Schwerpunktpraxis gibt Ihnen die Möglichkeit, in jeder Krankheitsphase optimal betreut zu werden.