Behandlungsschwerpunkte

Unsere Klinik für Innere Medizin bietet ein breites Behandlungsspektrum. Wir vertreten einen ganzheitlichen Behandlungsansatz und legen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den anderen medizinischen Fachdisziplinen des EvK. Unsere Schwerpunkte spiegeln sich in unseren zertifizierten Medizinischen Zentren wider.

In unserer Gastroenterologie werden jährlich ca. 3.000 endoskopische Untersuchungen von Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Dick- und Enddarm sowie der Gallenwege und Bauchspeicheldrüse durchgeführt. Ein hoher Anteil der Untersuchungen dient nicht nur diagnostischen Zwecken, also der Erkennung von Erkrankungen, sondern ist gleichzeitig auch endoskopische Therapie. Auf diesem Wege können Wucherungen (Polypen) abgetragen werden, es können Gallengangsdrainagen eingebracht, Ernährungssonden eingelegt, Blutungen gestillt oder eingeklemmte Gallensteine befreit werden. Diese Methoden vermeiden unnötige Operationen. Sollte ein chirurgischer Eingriff medizinisch notwendig sein, wird eine solche Entscheidung gemeinsam mit unserer Klinik für Viszeralchirurgie getroffen. 

Vor einer endoskopischen Untersuchung erhalten unsere Patient*innen im Regelfall entsprechende Beruhigungsmittel bzw. schmerzstillende Medikamente. Bei Bedarf oder auf besonderem Wunsch sind die Untersuchungen auch in Kurznarkose möglich. Zur präzisen Diagnostik stehen insgesamt 3 hochmoderne Videoarbeitsplätze zur Verfügung.

Ein wichtiger Schwerpunkt innerhalb unserer Klinik für Innere Medizin ist die Diabetologie. Sie wurde mehrfach von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) ausgezeichnet. 

Patient*innen mit Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 können hier individuell eingestellt und durch ein qualifiziertes Team von Diabetesberaterinnen und -assistentinnen geschult werden. Ziel ist es, durch eine maßgeschneiderte Diabetesbehandlung Spätfolgen wie Nierenschäden, Erblindung, Schlaganfall und Herzinfarkt zu verhindern. 

In unserer Fußambulanz wird eine gezielte Behandlung von diabetesbedingten Fußerkrankungen angeboten wird. Als Teil des interdisziplinären Gefäßzentrums Herne | Castrop-Rauxel arbeiten wir eng mit unserer Klinik für Gefäßchirurgie zusammen, falls die medikamentöse Therapie nicht ausreicht und ein chirurgischer Eingriff erforderlich wird, um für eine bessere Durchblutung zu sorgen.

Neben der chirurgischen Therapie der Adipositas (extremes Übergewicht) stehen unseren Patient*innen auch andere innovative Verfahren zur Gewichtsreduktion zur Verfügung. 

Magenballon

Diese Methode ist schon seit einigen Jahren etabliert. Hierbei wird ein Ballon für 6 Monate in den Magen bei einer Magenspiegelung eingesetzt. Dieser kann mit max. 700 ml Wasser gefüllt werden. Dies führt unmittelbar nach Einlage zu einer deutlichen Verringerung des Hungergefühls. Dadurch kann in dieser Zeit eine Umstellung der Ernährung erfolgen. In weiterer Folge passt sich der Magen in seiner Größe wieder an, so dass der Ballon nach 6 Monaten wieder entfernt werden muss. Sollte es gelingen, die Ernährung dauerhaft umzustellen, ist ein Gewichtsverlust von 15 – 20 kg möglich. Die Kostenübernahme dafür wird von den Krankenkassen nur nach entsprechender Beantragung und nur in besonderen Fällen genehmigt. 
Die aktive Mitarbeit der Patient*innen ist dringend erforderlich, andernfalls sind die Erfolgsaussichten gering.

Schilddrüsenerkrankungen

Die Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse stellt seit Jahren einen der großen Schwerpunkte des EvK Herne dar. Hier bieten wir die Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenfehlfunktionen (Über- und Unterfunktionen) mit der entsprechenden detaillierten Hormondiagnostik im eigenen spezialisierten Hormonlabor. 
Ferner werden alle gut- und bösartigen Vergrößerungen der Schilddrüse (Kropfkrankheit, Schilddrüsenknoten) mittels eingehender Untersuchung, bildgebender Verfahren (Ultraschall, Szintigraphie) sowie der Hormonbestimmung und spezifischer Marker aus dem Blut abgeklärt. Falls erforderlich können auch sofort Feinnadelpunktionen verdächtiger Knoten der Schilddrüse vorgenommen werden.

Unser Schilddrüsenzentrum wird geleitet von Prof. Dr. Matthias Kemen, Sektionsleiter endokrine Chirurgie. Für besonders schwere Erkrankungen der Schilddrüse stehen jederzeit entsprechend Betten des Schilddrüsenzentrums für eine stationäre Behandlung zur Verfügung. 

Störungen der Hodenfunktion

Etwa 7-10 % aller Männer leiden unter Hodenfunktionsstörungen, wobei am häufigsten Störungen der Samenproduktion auftreten. Dies führt dann mitunter zu unerfülltem Kinderwunsch. Ebenfalls häufig sind angeborene oder erworbene Störungen der Hormonproduktion, insbesondere des männlichen Hormons Testosteron. Neben Störungen der Fruchtbarkeit können hieraus Störungen der Potenz, aber auch eine Osteoporose, mangelnde Leistungsfähigkeit und chronische Müdigkeit resultieren. Nicht zuletzt werden auch zahlreiche Stoffwechselfunktionen durch Testosteron beeinflußt. 
In der Hormonsprechstunde können die Hodenfunktionsstörungen detailliert diagnostiziert und mit speziellen Hormonuntersuchungen sowie Hormontests auf eine Ursache zurückgeführt werden. Insbesondere für die hormonellen Störungen der Hodenfunktion stehen auch zahlreiche Möglichkeiten der Therapie zur Verfügung, speziell auch die Hormonersatztherapie mit Testosteron. 
Als Spezialzentrum stehen uns neben den herkömmlichen und allgemein gebräuchlichen Formen der Hormonersatztherapie beim Mann (Testosterontabletten, „3-Wochen-Spritze“) auch sehr moderne und individuelle Testosterontherapien zur Verfügung, so zum Beispiel das Testosteron-Gel und die „3-Monats-Spritze“. Im Rahmen der Hormonsprechstunde erfolgen auch die eingehende Untersuchung, spezielle Diagnostik und ggf. auch Therapie bei Wechseljahrsbeschwerden des Mannes. 

Störungen der Eierstocksfunktion

Der weibliche Menstruationszyklus ist außerordentlich empfindlich und reagiert sensibel auf Störungen jeglicher Art. Entsprechend sind Zyklusstörungen bei der Frau besonders häufig. Gelegentlich können diese auch mit anderen Stoffwechselstörungen (z.B. Fettstoffwechsel oder Knochenstoffwechsel) einhergehen. Ferner sind Unregelmäßigkeiten des weiblichen Zyklus häufig auch mit Fehlfunktionen und angeborenen Enzymdefekten der Nebenniere verbunden. Nicht zuletzt bestehen zahlreiche gegenseitige Einflussnahmen von Schilddrüse, Eierstöcken und anderen Hormonzentren. 
Entsprechend stellt die Diagnostik und Behandlung von Zyklusstörungen bei der Frau, speziell auch in Verbindung mit dem adrenogenitalen Syndrom und dem Syndrom der polycystischen Ovarien (PCO), einen Schwerpunkt der Tätigkeit in der Hormonsprechstunde dar. Wir bieten sämtliche Therapieformen mit Östrogenen an. Insbesondere auch die Hormonersatztherapie bei der älteren Frau nach den Wechseljahren ist ein wesentliches Anliegen der Hormonsprechstunde.

Die Durchführung von Ernährungsanamnesen, die Beurteilung von Röntgenbildern und speziell die Knochendichtemessung mit dem Dexa-Gerät (Dual-Photonen-Absorptiometrie) ermöglichen eine besonders exakte Erfassung des Osteoporose-Risikos.
Zur Verfügung stehen modernste Therapieverfahren einschließlich Infusionstherapien von Bisphosphonaten, wie auch die Therapie mit selektiven Östrogenrezeptormodulatoren (SERMS) ebenso wie die spezielle Elektrolyt- und Spurenelementtherapie (Calcium, Fluoride) und Vitamintherapie.

Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen

Hormonstörungen mit und ohne Vergrößerung der Hirnanhangsdrüse, zum Beispiel vermehrte Blutspiegel für Prolaktin, Wachstumshormon und Cortison können schwerwiegende Hormonstörungen verursachen, die jedes Organ des Körpers betreffen. Umgekehrt führen Ausfälle der Hirnanhangsdrüsenhormone ebenfalls zu ausgeprägten Veränderungen mit teils lebensbedrohlichen Auswirkungen.
Entsprechend ist die Diagnostik von Funktionsstörungen der Hirnanhangsdrüse und der Nebennieren eine wichtige Aufgabe der Hormonsprechstunde. Neben einem umfangreichen Gespräch bezüglich der Entwicklung von Beschwerden und Störungen stehen die Untersuchung und die Hormondiagnostik im Zentrum der Diagnostik. Bezüglich der Therapie stehen sämtliche Möglichkeiten eines spezialisierten Zentrums zur Verfügung. Insbesondere die medikamentöse Therapie von Hypophysenadenomen, die Hormonersatztherapie einschließlich der Wachstumshormontherapie bei Kindern und Erwachsenen sowie die Hormontherapie bei Nebennierenerkrankungen werden qualitätsgesichert durchgeführt. 

Für andere erforderliche Therapiemaßnahmen, wie z.B. die Hypophysenoperation, wird je nach Art der Operation mit Spezialisten in ganz Deutschland intensiv zusammengearbeitet.

Die Versorgung von Patient*innen mit Tumorerkrankungen stellt einen Schwerpunkt unserer Klinik dar. Dabei ist zunächst eine zielgerichtete Diagnostik notwendig. Dafür verfügen wir über das notwendige Equipment und den Experten in der Endoskopie, Sonographie und Radiologie. Somit ist es uns möglich, rasch die entsprechenden Diagnosen zu stellen oder auch einen Verdacht auszuräumen. 

Sollte eine Tumorerkrankung bei einer/m unserer Patient*innen gefunden werden, erfolgt die Vorstellung in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz („Herner Tumorkonferenz“). In dieser Konferenz treffen sich alle Beteiligten, die bei der Versorgung von Tumorerkrankungen eine Rolle spielen. Dazu gehören Fachleute aus den Bereichen Innere Medizin, Onkologie, Chirurgie, Radiologie, Strahlentherapie, Pathologie und Psychoonkologie. In diesem Gremium werden alle erhobenen Befunde diskutiert und präsentiert, so dass gemeinsam dann eine Therapieempfehlung gegeben werden kann. Nur durch dieses Zusammenspiel ist eine effiziente Therapie für unsere Patient*innen möglich. Verantwortlicher Leiter der Herner Tumorkonferenz ist Chefarzt Dr. med. Jens Verbeek. 

Abhängig vom Stadium der Erkrankung erfolgt die Therapie. Sollte eine Chemotherapie oder eine Bestrahlungstherapie erforderlich sein, kann diese ambulant in der Praxis von Dr. Hahn erfolgen. Diese Praxis liegt unmittelbar vor dem Krankenhaus und durch die enge Kooperation ist auch im ambulanten Bereich eine optimale Versorgung für unsere Patient*innen gewährleistet. 

Sollte eine stationäre Chemo erforderlich sein, verlegen wir die Patienten zu unserem Kooperationspartner im Onkologischen Zentrum Bochum-Herne Prof. Behringer in Augusta Bochum

In Anlehnung an den Hospizgedanken in England haben wir im März 1992 im Evangelischen Krankenhaus Herne eine Palliativstation eingerichtet. 

Schwerpunktmäßig werden auf dieser Station Tumorpatienten im fortgeschrittenen Stadium behandelt.

Ziel der palliativen Therapie ist die Linderung von Schmerzen und anderen den Patienten belastenden Symptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Luftnot und Appetitlosigkeit. 

Berücksichtigung bei der Therapie spielt auch die psychische und seelische Verfassung der Patienten. Angehörige und Freunde werden bei der Betreuung von uns miteinbezogen. 

Aufnahmekriterien und Anfrage Palliativstation

Weitere Infos zum Thema:


•    Palliativstation
•    Ambulanter Hospizdienst
•    Palliativ-Netzwerk