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Neues Labor im EvK Herne schafft 2 Mio. Untersuchungen im Jahr

Hightech-Geräte laufen rund um die Uhr – Umbaukosten von über 1 Mio. Euro

Ohne zuverlässige Laborergebnisse kann eine medizinische Therapie nicht starten. Deshalb kommt dem Labor in der dritten Etage des Evangelischen Krankenhauses Herne eine zentrale Bedeutung zu. Über 1 Mio. Euro wurden in den Umbau der Räumlichkeiten investiert, die sich jetzt als 400 Quadratmeter-Großraum präsentieren und großzügigen Platz bieten für hochmoderne Laborgeräte. 

Unsichtbar für die Öffentlichkeit sind im Labor des EvK 15 Mitarbeitende im Einsatz, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Denn als Notfallversorger geht es im EvK auch darum, bei akuten Notfällen, die z.B. mit Verdacht auf Schlaganfall eingeliefert werden, sofort wichtige Laborergebnisse zu erhalten. „Diese Untersuchungen werden bevorzugt behandelt und als Notfallprobe händisch auf die Geräte gestellt“, erläutert Britta Beck, Leiterin des Standorts Herne. Denn damit der Patient im Falle eines Schlaganfalls schnellstmöglich eine Lyse-Therapie erhalten kann, muss das Ergebnis der entsprechenden Blutuntersuchung innerhalb von 20 Minuten vorliegen. 

"Innerhalb eines Tages erhalten alle Kliniken die gewünschten Analyseergebnisse, damit die Therapie für die Patient*innen so schnell wie möglich beginnen kann."

Nicole Ostarek, Gesamtleitung Labor

Sonst werden alle Proben nach dem Eintreffen vollautomatisch sortiert und in die EDV eingeschleust. Jede Probe ist mit einem Barcode-Etikett versehen, das angibt, welche Untersuchungsparameter benötigt werden. Entsprechend dieser Sortierung werden die Proben dann durch die entsprechenden Geräte, wo sie automatisch analysiert werden. Ebenfalls auf dem Etikett vermerkt, sind Name und Geburtsdatum des jeweiligen Patienten.

Bis zu 110 verschiedene Testparameter können die einzelnen Analysegeräte des Labors überprüfen, rund 900 Proben treffen täglich im Herner Labor ein. „Auch wenn die Analyse automatisiert erfolgt, haben wir am Ende der Analysekette noch eine Kontrollinstanz durch unsere Fachkräfte in den Prozess eingebaut“, sagt Britta Beck. Jede einzelne Probe wird noch einmal von den Medizinisch-technischen Laborassistentinnen in der EDV auf Plausibilität überprüft, freigegeben und falls erforderlich, werden pathologische Werte den Ärzt*innen mitgeteilt.

Zum Zentrallabor Herne gibt es in der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel noch ein weiteres Labor im EvK Castrop-Rauxel. Beide stehen unter der Gesamtleitung von Nicole Ostarek. Auch in Castrop summieren sich die durchgeführten Untersuchungen auf rund 2 Mio. im Jahr. Neben einer großen Schnittmenge von Untersuchungen, die beide Labore durchführen, gibt es auch Spezialisierungen, die mit den an den jeweiligen Standort angesiedelten Kliniken zusammenhängen.

Das Labor im EvK Herne beherbergt ein Blutdepot mit großen Kühlschränken für Blutkonserven, da hier mit den Kliniken Thoraxchirurgie und Gefäßchirurgie gleich zwei Fachdisziplinen vertreten sind, die viele Blutkonserven benötigen. Das Labor führt für OP-Vorbereitungen bei vielen Patient*innen im Vorfeld eine Blutgruppenbestimmung und Verträglichkeitsprüfung durch und bereitet die Konserven für den entsprechenden Eingriff vor. Castrop-Rauxel ist z.B. spezialisiert auf die Untersuchung des Medikamentenspiegels. Diese wird u.a. für Lithium durchgeführt und ist wichtig, wenn es um die Medikamentengabe bei Menschen mit einer Depression geht. Aber auch die Infektions- und Drogendiagnostik sind spezielle Bereiche des Labors.

Ein Fahrdienst, der zweimal am Tag zwischen den Laboren Herne und Castrop unterwegs ist, sorgt schließlich dafür, dass alle Kliniken innerhalb eines Tages die gewünschten Analyseergebnisse erhalten, damit die Therapie für die Patient*innen so schnell wie möglich beginnen kann.