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Stätte der Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie

Die Kardiologie des Evangelischen Krankenhauses in Herne wurde als erste Abteilung auf Herner Stadtgebiet 2020 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Stätte der Zusatzqualifikation "Interventionelle Kardiologie" für 7 Jahre zertifiziert.

Das Curriculum Interventionelle Kardiologie beschreibt einen Ausbildungsprozess für eine Zusatzqualifikation, die über das Ausmaß der allgemeinen Facharztweiterbildung in der Kardiologie hinausgeht. Über eine Dauer von kumulativ 24 Monaten mit überwiegender Tätigkeit im Herzkatheterlabor werden in 4 Stufen das entsprechende theoretische Wissen und praktische Fähigkeiten für Fachärzt*innen in der Kardiologie angeeignet, selbstständig komplexe Angioplastie- und andere kardiovaskuläre Prozeduren durchzuführen.

Die Akkreditierung des Zentrums und die Zertifizierung der Kandidaten erfolgen durch eine Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK).

Um dieses Zertifikat zu erlangen, musste die Kardiologie des Evangelischen Krankenhauses die entsprechende Infrastruktur (Anzahl und Spektrum nichtinvasiver und invasiver Untersuchungen, Herz- Konferenzen) sowie speziell qualifizierte Fachärzt*innen nachweisen, die über das normale Maß hinaus weitreichende Qualifikationen, Zertifizierungen und Erfahrungen im Bereich der interventionellen Kardiologie aufweisen. Damit beweist die kardiologische Abteilung, dass sie qualitativ und quantitativ auf dem höchstmöglichen Niveau Interventionen am Herzen durchführt und dieses Wissen an die in der Abteilung tätigen Ärzte vermittelt. Die ausgeprägte Innovationsbereitschaft der kardiologischen Schwerpunktklinik unter der Leitung von Chefarzt Dr. Ali Halboos macht sich daran fest, dass hier stets neueste Verfahren zum Einsatz kommen. So wurde dem Leistungsspektrum 2020 die Implantation von Impella-Herzpumpen bei Hochrisiko-Eingriffen oder im kardiogenen Schock hinzugefügt. Dieses Verfahren bietet Patient*innen Hilfe, die zusätzlich zu einer Verengung der Herzgefäße auch noch unter einer Kombination aus weiteren Erkrankungen wie z.B. einer schweren Herzinsuffizienz, einem Diabetes, einer Lungenerkrankung oder einer Niereninsuffizienz leiden und deshalb nicht stabil genug sind, um eine notwendige Bypassoperation zu verkraften.

Verwendet wird das Pumpsystem im Rahmen eines Eingriffs, bei dem die verengten Arterien aufgedehnt werden müssen. Die Funktion der Impella-Pumpe ist es, während des Dehnungsvorgangs über eine Art Umleitung dafür zu sorgen, dass die zirkulatorische Versorgung des Körpers weiterhin gewährleistet und das Herz damit entlastet wird. Ohne eine solche Pumpe würde es zu einem Versagen der Pumpleistung während des Eingriffes kommen. Ist der Dehnungsprozess beendet, wird das Hightech-Pumpsystem entfernt.

Die Kardiologie am EvK Herne hat sich im Laufe der Jahre zu einer hochspezialisierten Schwerpunktklinik entwickelt, zu deren Leistungsspektrum inzwischen auch Hochrisikoeingriffe direkt am Herzen gehören. Dadurch kann in vielen Fällen eine Operation am offenen Herzen vermieden werden. Eines der in unserer Klinik angebotenen Verfahren ist die Wiedereröffnung chronisch verschlossener Gefäße. Hier ist Chefarzt Dr. Halboos ein ausgewiesener Spezialist. Er ist Mitglied im Euro-CTO-Club , der interventionellen Kardiologen vor eoner Aufnahme sehr hohe Hürden stellt. Daneben finden in der Kardiologie auch Ultraschalldarstellungen des Gefäßinneren und Rotablationen (Bohrungen mittels Diamantbohrer) bei hohem Verlkalkungsgrad statt.

Ein weiteres Beispiel ist die TAVI, die Transkatheter-Aortenklappenimplantation. Hierbei wird eine verkalkte und verengte Aortenklappe über einen Katheter minimalinvasiv implantiert. Der Katheter wird über die Oberschenkelarterie eingeführt und bis zum Herzen geschoben. Mit Hilfe dieses Katheters wird die zusammengefaltete Herzklappe zu der defekten Stelle am Herzen transportiert und dort entfaltet. Dieses Verfahren wird eigenständig durch die EvK-Kardiolog*innen im Herzkatheterlabor der Universität in Essen durchgeführt. Die Einführung zur Behandlung einer undichten Mitral- oder Trikuspidalklappe durch das sogenannte Clip-Verfahren runden das komplette Spektrum der interventionellen Therapie ab.

Leitung

Chefarzt Dr. med. Ali Halboos

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
Zusatzbezeichnung Notfallmediziner
Zusatzbezeichnung Intensivmediziner
DGK-Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie
DGK-Zusatzqualifikation interventionelle Therapie der arteriellen Gefäßerkrankungen
DGK-Zusatzqualifikation spezielle Rhythmologie "Aktive Herzrhythmusimplantate"
DGK-Zusatzqualifikation Kardiale Magnetresonanztomographie Level 2 (DGK, SCMR)
DGK-Zusatzqualifikation Kardiovaskuläre Schlafmedizin Level 3
DGK-Zusatzqualifikation Kardiovaskuläre Intensiv- und Notfallmedizin
DGK-Zusatzqualifikation Herzinsuffizienz
DHL-Zusatzqualifikation Hypertensiologe
DDG-Zusatzqualifikation Diabetologe
Flugmedizinischer Sachverständiger (AME)