Unsere Behandlungsschwerpunkte

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie werden sämtliche rekonstruktiven Eingriffe des arteriellen Gefäßsystems durchgeführt. Diese Eingriffe erfolgen sowohl minimalinvasiv endovaskulär als auch offen chirurgisch. Nicht zum Spektrum gehören Operationen im Bereich der aufsteigenden Aorta und des Aortabogens.

Bei der Versorgung von Venenerkrankungen zählen sowohl akute als auch chronische Krankheitsbilder, wie z.B. Thrombosen, Krampfadern oder Ulcus cruris („offenes Bein“), zum Therapieangebot. Wer Dialyse-Patient*in ist, erhält bei uns sämtliche Formen von arterio-venösen Gefäßzugängen (Shunts).

Die Klinik für Gefäßchirurgie ist Teil des von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin zertifizierten Gefäßzentrum Herne | Castrop-Rauxel.

Zu den häufigsten operativen Eingriffen gehören die Operationen der durch Ablagerungen von Verschluss bedrohten Halsschlagader zur Schlaganfallvorbeugung (Carotischirurgie).

Bei der Revaskularisation der Becken- und Beinschlagadern bei Raucherbein und Schaufensterkrankheit werden unterschiedliche Methoden eingesetzt. Abhängig von der Indikation entweder eine Revaskularisations-Operation in Form einer Bypassanlage oder Thrombendarteriektomie durchgeführt oder es wird per Katheter ein Ballon in die Engstelle geschoben, aufgepumpt und dieser somit gedehnt (Dilatation). Zusätzlich kann je nach medizinischer Indikation ein Drahtgeflecht (Stent) eingesetzt werden.

Mikrochirurgische Bypassanlagen der Unterschenkel- und Fußarterien, insbesondere bei Patient*innen mit diabetischem Fußsyndrom, sind ebenfalls Schwerpunkte unserer Klinik. Bei diesen Operationen, die unter mikrochirurgischer Operationstechnik mit entsprechender Vergrößerung des Operationsfeldes durchgeführt werden, können die Beine der Betroffenen in vielen Fällen erhalten und eine größere Amputation vermieden werden.

Ein Aneurysma ist die krankhafte Erweiterung einer Schlagader. Diese Erweiterung kann in allen Körperregionen auftreten. Am häufigsten betrifft sie die Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma oder auch abgekürzt BAA). Diese Erweiterung ist gefährlich, weil das Gefäß platzen und es dadurch zum inneren Verbluten kommen kann. Wichtig ist daher das frühzeitige Erkennen und rechtzeitige Behandeln eines Aneurysmas.

In unserer Klinik bieten wir nicht nur die Früherkennung (Screening) und die Überwachung solcher Aneurysmen, sondern auch alle Verfahren zur Versorgung an. Ob konventionelle Operation oder auch endovaskuläres Ausschalten mittels Stentprothese (EVAR), wir suchen für jede Patientin/jeden Patienten die passende und schonendste Lösung.

Ob akute Erkrankung oder chronisches Leiden, bei der Therapie von Venenerkrankungen bieten wir eine umfassende Versorgung an. In den Bereich der Erkrankungen des tiefen Venensystems gehört die komplette konservative und operative Versorgung von Thrombosen oder auch die Behandlung eines Ulcus cruris („offenes Bein“) mittels modernster Methoden. In speziellen Fällen ist die Transplantation einer Venenklappe oder auch die venöse Bypassanlage möglich.

Im Schwerpunktbereich der oberflächlichen Venenerkrankung umfasst unser Spektrum eine medizinische Therapie des Krampfaderleidens und der Besenreiser unter funktionellen sowie ästhetischen Gesichtspunkten. Neben minimalinvasiven (endovenösen) Methoden wie beispielsweise der Radiofrequenzinduzierten Thermotherapie und der klassischen Krampfaderoperation bieten wir Verödungstherapien nach wissenschaftlich neuestem Standard.
 Das Ziel einer solchen Behandlung ist stets die optimale medizinische Versorgung sowie die Vermeidung aller möglichen Komplikationen mit bestmöglichem kosmetischem Ergebnis.

Hier werden die Gefäßanschlüsse für die Hämodialyse operativ durchgeführt. In Kooperation mit den niedergelassenen nephrologischen Kolleg*innen bzw. Dialysezentren bieten wir sämtliche Formen von arterio-venösen Gefäßzugängen (Shunts) an.
Unser Spektrum umfasst die Rekonstruktion von Folgezuständen nach Shuntoperationen, Kontrolluntersuchungen nach Shunt-Operationen und die Bestimmung des Flusses und möglichen Verengungen.
Wir bieten sämtliche operativen und interventionellen Therapien (Ballondilatation, Stentanlage) zur Korrektur von Verengungen, Verschlüssen und Aussackungen, die sich im Verlauf entwickeln können, an.


Falls sich eine Minderdurchblutung der Hand bzw. des Unterarms (Steal-Syndrom) nach Shunt-Anlage entwickelt, führen wir sämtliche Formen von Korrektureingriffen (z.B. DRIL-Operation) durch, um den Shunt, den Unterarm und die Hand zu erhalten.


Sollte es erforderlich sein, werden auch vorläufige Dialyse-Katheter angelegt bzw. permanente Dialyse-Katheter implantiert.

Wenn keine operative Revaskularisation möglich ist, bieten wir neben konservativen Maßnahmen die Möglichkeit der Implantation eines epiduralen Rückenmarkstimulators. Dies gilt für folgende Indikationen:

  • nicht weiter revaskularisierbare, stabile AVK der Stadien III und IV
  • Thrombangitis obliterans (M. Winiwarter-Buerger)

Bei einer SCS wird das Rückenmark per Stimulator durch schwache elektrische Impulse angesprochen, ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher.
 Eine Elektrode (ein flexibler, isolierter Draht) wird in Rückenmarksnähe platziert. Über diese Elektrode sendet ein Neurostimulator elektrische Impulse, die die Weiterleitung der Schmerznachricht zum Gehirn verringern und anstelle dessen ein angenehmes Kribbelgefühl hervorrufen. Gleichzeitig wird die Durchblutungssituation verbessert.



Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen kann durch die Implantation eines epiduralen Rückenmarkstimulators eine Amputation verhindert werden.