- Sie sind hier:
- EvK Herne/
- Medizin, Pflege, Therapie/
- Chirurgie/Viszeralchirurgie/
Endokrine Chirurgie
Auf dem Gebiet der endokrinen Chirurgie werden gutartige und bösartige Erkrankungen der Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Nebenniere behandelt.
Seit 2011 ist die Abteilung von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie ( DGAV ) als Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie zertifiziert, seit 2016 als Referenzzentrum.
Insgesamt werden jährlich in der Abteilung etwa 500 Eingriffe an der Schilddrüse und Nebenschilddrüse vorgenommen.
Alle Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen werden unter Verwendung des intraoperativen Neuromonitorings durchgeführt. Hierdurch kann mit einer hohen Sicherheit intraoperativ die Funktionsfähigkeit des Stimmbandnerven (Nervus laryngeus recurrens/N. vagus) vorhergesagt und somit eine beidseitige Stimmbandlähmung mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vermieden werden.
Alle Patienten mit Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen werden postoperativ durch den kooperierenden Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersucht, um eine mögliche Funktionsstörung des Stimmbandes zu erkennen.
Eine enge Kooperation besteht mit dem EvK-Chefarzt für Innere Medizin, Dr. Jens Verbeek, Leiter der Abteilung für Endokrinologie.
Bei bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse abeiten wir darüber hinaus mit der Abteilung von Professor Dr. Schäfers, Abteilung für Nuklearmedizin an der Universitätsklinik Münster, zusammen.
Alle Patienten haben hier die Möglichkeit einer postoperativen Nachbehandlung.
Des Weiteren besteht enge Zusammenarbeit mit den örtlichen und regionalen endokrinologischen Schwerpunktpraxen.
Erkrankungen der Schilddrüse
Bei den gutartigen Erkrankungen der Schilddrüse handelt es sich um vergrößerte, und/oder mit Knoten behaftete Schilddrüsen sowie Autoimmunerkrankungen der Schilddrüsen mit nachfolgender Überfunktion (M. Basedow).
Operationen wegen dieser Erkrankungen werden im Evangelischen Krankenhaus in großer Häufigkeit (ca. 400 Eingriffe im Jahr) durchgeführt.
Soweit die Größe der Schilddrüse dies zulässt, werden kleine Schnitte in vorhandenen Hautfalten benutzt, um ein kosmetisch günstiges Ergebnis zu erzielen.
In großer Häufigkeit werden auch Wiederholungseingriffe nach vorausgegangener Schilddrüsenoperationen durchgeführt.
Ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung liegt auf dem Bereich der operativen Behandlung von bösartigen Schilddrüsenerkrankungen.
Da unserem Haus eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung zur Verfügung steht, können wir im Zweifelsfall eine Diagnose während der Operation durchführen. Dadurch kann die Operation sofort erweitert werden, z. B. um die Entfernung des anderen Schilddrüsenlappens oder die Entfernung der Lymphknoten, sodass dadurch eine zweite Operation vermieden werden kann.
Jedoch kann der Pathologie eine sichere Diagnose nicht immer sofort stellen.
Dann steht innerhalb von 2 Tagen das endgültige Ergebnis fest, sodass frühzeitig ein Zweiteingriff durchgeführt werden kann (innerhalb der ersten 3 Tage nach der Erstoperation).
Dies gilt auch für Patienten, bei denen der Pathologe zufällig einen bösartigen Tumor findet, der eine zweite Operation erfordert.
Bei Patienten, bei denen vorher durch Punktion ein bösartiger Tumor der Schilddrüse festgestellt wurde, kann primär im erforderlichen Ausmaß operiert werden.
Umfelddignose
Uns stehen im EvK alle technischen Untersuchungsverfahren zur Umfelddiagnostik zur Verfügung.
So führen wir in unserer Abteilung für Endokrinologie unter der Leitung von Prof. Jockenhoevel, eine Schilddrüsenpunktion durch. Die Proben werden anschließend gemeinsam mit Spezialisten begutachtet.
Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronenemissionstomographie mit Computertomographie (PET-CT) sowie Szintigraphie über die angeschlossene Radiologie Herne.
Bei atypischen Lagen der Nebenschilddrüsenadenome (z.B. im Brustkorb) wird eine Entfernung bei geeigneter Lage auch thorakoskopisch durchgeführt.
Erkrankungen der Nebenschilddrüse
Bei den Erkrankungen der Nebenschilddrüse werden regelhaft die gutartigen Nebenschilddrüsenadenome operativ therapiert. Standardmäßig wird, falls die Lokalisation des Adenoms bekannt ist, ein fokussiertes Vorgehen präferiert.
Hierzu wird intraoperativ der Erfolg des chirurgischen Eingriffs mittels intraoperativer Parathormonbestimmung im Blut und Schnellschnittuntersuchungen durch den Pathologen sichergestellt.
Falls erforderlich, kann auch eine klassische Operation mit Darstellung aller vier Nebenschilddrüsen erfolgen.
Bei atypischen Lagen der Nebenschilddrüsenadenome (z.B. im Brustkorb) wird eine Entfernung bei geeigneter Lage auch thorakoskopisch durchgeführt.
Erkrankungen der Nebenniere
Die operative Versorgung von Nebennierenerkrankungen wird regelmäßig durchgeführt. Für gutartige Erkrankungen wird standardmäßig der minimal-invasive, retroperitoneoskopische Zugang verwendet. Dieser ermöglicht eine zügige Erholung im Vergleich zum konventionellen Verfahren.
Für große Nebennierentumoren bzw. bösartige Erkrankungen der Nebenniere wählen wir den klassischen Zugang, um eine mögliche Tumoraussaat zu vermeiden.
Auch hier stehen moderne Versiegelungsinstrumente zur Verfügung, um den Blutverlust unter der OP so gering wie möglich zu halten.