Anästhesieverfahren

Man unterscheidet zwischen Allgemeinanästhesien und Regionalanästhesien. Die Allgemeinanästhesie ist identisch mit einer Narkose, während die Regionalanästhesie nur eine örtliche Betäubung darstellt. Dazu zählen das rückenmarksnahe Blockadeverfahren oder die periphere Leitungsblockade, z.B. zur Betäubung eines Armes.
Die Narkosemittel werden nicht nur intravenös, sondern auch inhalativ angewandt. Hierbei wird der Patientin/dem Patienten das Anästhetikum über eine Gesichtsmaske oder einen Beatmungsschlauch zugeführt.

Prämedikationsambulanz

Wichtig für jeden Eingriff ist das Vorgespräch zwischen der Anästhesistin/dem Anästhesisten und den Patient*innen. Dieses findet in der Prämedikationsambulanz statt oder direkt auf der Station. Durch eingehende Fragen zur persönlichen Krankengeschichte und der körperlichen Verfassung kann die Narkoseärztin/der Narkosearzt das optimale Betäubungsverfahren auswählen.

Überwachungsmaßnahmen

Die Anästhesistin/der Anästhesist ist während des kompletten Eingriffs an der Seite der Patient*innen, um Herz, Kreislauf und Atmung zu überwachen. Dazu zählt u.a. eine präzise Analyse der Ein- und Ausatemluft, um eine optimale Sauerstoffversorgung sicher zu stellen.
 Im Aufwachraum werden die Überwachungsmaßnahmen je nach Schwere des Eingriffs ein bis drei Stunden weiter fortgeführt. Über Monitore werden Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffversorgung überprüft, dazu kommt in Einzelfällen auch noch die Kontrolle der Laborwerte.

Bluttransfusionen

Ein gesunder junger Mensch ist in der Lage, auch einen größeren Verlust von bis zu 2,5 Liter Blut ohne eine Transfusion zu verkraften. Bei Menschen mit einschränkenden Erkrankungen wie z.B. Herzschwäche, greift man bei größeren Eingriffen auf Blutkonserven zurück. Um Unverträglichkeiten auszuschließen, wird das Blut kurz bevor es bei einer Operation eingesetzt wird, im krankenhauseigenen Labor mit dem Blut der Empfänger*innen gemischt und untersucht.

Intensivtherapie

Handelt es sich um einen größeren Eingriff, werden die Patient*innen auf der Intensivstation weiter betreut. Rund um die Uhr ist speziell ausgebildetes Personal präsent. Ist eine künstliche Beatmung unumgänglich, so gibt es zwei Verfahren. Im ersten Fall erfolgt die Beatmung über einen Tubus (Beatmungsschlauch), der in der Luftröhre liegt. Als Übergangsverfahren, wenn ein Tubus nicht mehr notwendig ist, die Patient*innen aber noch nicht ausreichend in der Lage sind, eigenständig zu atmen, kann der Beatmungshelm oder die Beatmungsmaske eingesetzt werden. Beide Varianten bieten mehr Bewegungsfreiraum als ein Tubus und werden von den Betroffenen als angenehm empfunden.
 Eine künstliche Beatmung erfolgt immer nur so lange bis die Lunge wieder eigenständig arbeiten kann.

Postoperative Schmerztherapie

Treten nach einer Operation Schmerzen auf, verabreicht die Anästhesistin/der Anästhesist den Patient*innen per Katheter präzise dosierte Medikamente. Die Therapie kann aber auch in Tablettenform erfolgen. Über die einzelnen Gaben wird streng Protokoll geführt, um spontan reagieren und die Dosis oder Kombination der Mittel verändern zu können.
 Patient*innen, die ihre Medikamentengabe nach individuellem Bedarf selbst regulieren möchten, erhalten Schmerzpumpen (PCA). Eine zu hohe Medikamentendosis ist dabei nicht zu befürchten, da eine festgeschriebene Programmierung die Mengengabe begrenzt.