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Qualitätssiegel als Mitralklappenzentrum

Kardiologie behebt Herzklappenfehler ohne OP

Die Messlatte lag hoch, doch das Team der Kardiologie am Evangelischen Krankenhaus Herne unter der Leitung von Chefarzt Dr. Ali Halboos hat sie mit Bravour übersprungen und konnte deshalb von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie das offizielle Qualitätssiegel für sein Mitralklappenzentrum entgegennehmen. Damit ist das EvK die einzige Klinik auf Herner Stadtgebiet mit einem zertifizierten Mitralklappenzentrum. Die nächsten Zentren befinden sich in Dortmund oder Essen. Bundesweit konnte sich die Kardiologie des EvK als 57. Zentrum qualifizieren.

Vorausgegangen war eine strenge Überprüfung sowohl umfangreicher formaler Kriterien als auch der Qualität der durchgeführten Mitralklappen-Implantation. Damit hatte das Team um Dr. Ali Halboos eine deutlich höhere Messlatte zu überwinden als vom Gesetzgeber vorgegeben. Das Mitralklappenclipping wird eingesetzt, um bei Patient*innen mit undichter Mitralklappe den Blutdurchfluss zwischen Herzvorhof und Herzkammer zu regulieren. Das Besondere an diesem Verfahren ist, dass es den Betroffenen die Operation am offenen Herzen erspart und somit wesentlich schonender ist.

„Ich freue mich über diese offizielle Bestätigung, dass wir den Patientinnen und Patienten in Herne und Umgebung ein Verfahren auf nachweislich hohem Niveau anbieten können.“

Dr. Ali Halboos, Chefarzt der Kardiologie

Die Mitralklappe befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Ist diese Klappe nicht mehr dicht, fließt Blut zurück in den Vorhof. Dies kann zu einem Rückstau von Blut in der Lunge führen und Beschwerden wie Atemnot, Erschöpfung, Husten und einem raschen oder unregelmäßigen Herzschlag auslösen. Rund eine Million Menschen sind in Deutschland von einer Mitralklappenschwäche betroffen. Ohne eine entsprechende Behandlung kann diese Erkrankung zum Tod führen.

Im vergangenen Jahr haben die Kardiolog*innen am EvK 60 Patient*innen an der Mitralklappe behandelt. Bei dem schonenden Eingriff, der minimalinvasiv über einen Katheter erfolgt, wird ein winziger Abstandshalter (Clip) implantiert, der die Undichtigkeit exakt an der Stelle behebt, an der sie besteht. Die Prüfer der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zeigten sich besonders beeindruckt von den außergewöhnlichen Standards und den Implantationsergebnissen. Chefarzt Dr. Halboos: „Ich freue mich über diese offizielle Bestätigung, dass wir den Patientinnen und Patienten in Herne und Umgebung ein Verfahren auf nachweislich hohem Niveau anbieten können.“